Bis heute steht fest, dass wir Schüler der DDR deutlich mehr Wochenstunden als Schüler in der BRD und auch die heutigen Schüler, absolvieren mussten. Auch der Samstag war bis Mittag ein Schultag.
In der DDR bestand eine Schulpflicht. Schüler wurden nur sehr ungern bereits aus der 8. Klasse aus der Schule entlassen, um eine Berufsausbildung beginnen zu können.
Eingeschult wurden wir mit 6 oder 7 Jahren. Noten gab es ab der 1. Klasse. Für jedes hier aufgeführte Fach gab es eine Note.
Foto links: Meine Einschulung 1966, rechts: Das Zeugnisheft von der 1. Klasse bis zur 10. Klasse Halbjahr. Zum erfolgreichen Abschluss der 10. Klasse gab es ein Extra-Zeugnis.
1978 wurden der Wehrkundeunterricht für Jungen und für Mädchen die Ausbildung in Zivilverteidigung (Sanitätsdienst) eingeführt. Eine Benotung erfolgte nicht.
Ab der 7. Klasse konnte fakultativ Englisch oder Französisch belegt werden, falls die geeigneten Lehrer in beiden Sprachen vorhanden waren. Bei uns bestand nur die Möglichkeit, Englisch auszuwählen.
Der Englisch-Unterricht fand in unserem Fall einmal in der Woche abends nach 18.00 Uhr statt.
Zeugnisse gab es vor den Winter- und Sommerferien. Bewertet wurde mit den Noten 1 bis 5.
Sitzen blieb, wer eine Note 5 beziehungsweise mehrere Noten 4 auf dem Endjahreszeugnis hatte. Das betraf nicht die Noten für Betragen, Ordnung, Fleiß und Mitarbeit.
Schriftlich wurde in den Fächern Deutsche Sprache und Literatur, Mathematik, Russisch und in einer Naturwissenschaft geprüft. Bei uns war es Biologie.
Einige Wochen nach den schriftlichen Prüfungen folgten die mündlichen Prüfungen in 2 bis 5 Fächern. Das Lehrerkollegium entschied individuell in welchen Fächern und in wie vielen mündlichen Prüfungen ein Schüler geprüft wurde. Maßgebend hierfür war der bisherige Notenstand.
Zusätzlich musste die Sportprüfung absolviert werden.
Nach dem erfolgreichen Abschluss der 10. Klasse hatten alle Schüler die Mittlere Reife erworben.
Sehr maßgebend für eine gute Berufsausbildung oder ein Studium war auch das gesellschaftliche Engangement.
Die Zulassung für die EOS (Erweiterte Oberschule - Abitur, Hochschulreife) hing nicht maßgeblich von den sehr guten Noten ab, sondern auch der Beruf der Eltern spielte eine wesentliche Rolle. Arbeiterkinder wurden bevorzugt.
Die Aufnahme in die EOS erfolgte bis 1981 nach der 8. Klasse, danach nach der 10. Klasse. Nur 2 bis 3 Schüler pro Klasse erhielten die Chance die EOS besuchen zu können. Die Klassenstärke betrug rund 22 Schüler.
Eine sehr gute Alternative zur EOS war die Berufsausbildung mit Abitur.
Die Unterrichtsfächer der EOS zeige ich später. Durch meinen Mann, der auch in der DDR studiert hat, ich erst nach der Wende, ist dies möglich.
Ich habe die Angaben aus meinem Zeugnisheft. Die POS habe ich von 1966 bis 1976 besucht.
Außerdem gab es von der 1. bis zur 10. Klasse Noten für Gesamtverhalten, Betragen, Fleiß, Ordnung und Mitarbeit.
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